Beim Dobertal handelt es ich um typisches Kerbsohlental des Frankenwaldes. Namensgeber ist die Dober, die sich in Nord-Süd-Richtung durch das enge Tal schlängelt und schließlich in der Kremnitz mündet. Weitgehend unbewohnt, wurde das Tal in früheren Jahrhunderten von den Bauern der Hochebene zwar zur Heugewinnung bewirtschaftet, jedoch nicht gedüngt. Durch die reine Mähnutzung entstanden nährstoffarme Wiesen mit einer herausragenden Artenvielfalt. Die Feuchtigkeit des Bachs sorgt zudem dazu, dass auch heute noch Bärwurz, Orchideen, seltene Libellen und über 20 Schmetterlingsarten dort leben. Mit dem Vorkommen von insgesamt 95 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist das Dobertal ein Schwerpunkt für die Artenvielfalt in Oberfranken.
Um das Landschaftsbild des Dobertals vor Bedrohungen wie Fichtenriegel oder intensivierte Nutzung zu schützen, wurde 2022 das Naturschutzprojekt Dobertal ins Leben gerufen. Träger des Projekts ist die Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur und die LBV Kreisgruppe Kronach, die mit örtlichen Flächeneigentümern, Bewirtschaftern und Jägern zusammenarbeitet. Es wird angestrebt ca. 30 ha im Dobertal mit öffentlicher Förderung zu erwerben oder langfristig zu pachten und diese Flächen ausschließlich und dauerhaft für die oben genannten Zwecke zu verwenden. Die fachliche Leitung des Projekts liegt bei der Ökologische Bildungsstätte Oberfranken, Herrn Dr. Florian Wagner und Frau Annika Lange.
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Im Herzen des Dobertals liegt die Effelter Mühle. Neben dem Mühlrad, treibt das Wasser der Dober aber auch die Vegetation an und sorgt für eine Wiesengesellschafte unterschiedlicher Trophie- und Feuchtigkeitsgrade. Mosaikartig ineinander verflochten finden sich Nasswiesen, Flachmoore, Borstgrasrasen, artenreiches Feuchtgrünland und verschiedene Ausprägungen von Extensivwiesen.